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Faszieneinblicke: Vielfalt in Struktur und Funktion

Grafiken zum Download

Alle hier angebotenen Darstellungen wurden mit viel Recherchefleiß, unermüdlichem Enthusiasmus und der freundschaftlichen Unterstützung von Robert Schleip von der Fascia Illustration Research Group erarbeitet.

Diese Grafiken dienen zur Veranschaulichung der komplexen und interaktiven Aufgaben des Fasziensystems für Forschung, Medizin und Sport. Sie zeigen erstmalig detailliert, anschaulich und topaktuell wichtige Teilbereiche dieses spannenden Gewebes.

Wir danken der Fascia Research Society für die Präsentation auf dem Fascia Research Congress 2022 sowie den Faszienkoryphäen Gary Carter, Peter Friedl, Stuart McGill, J.C. Guimberteau, Werner Klingler, Helene Langevin, Tom Myers, Yuval Rinkevich, Carla Stecco und Jan Wilke für ihre Zeit, Hinweise und Anerkennung.

Fascia Illustration Research Group: Heike Oellerich, Miriam Wessels, Juliane Galke
Miriam Wessels, Heike Oellerich und Juliane Galke

⇒ Fasziengrafik: Fasziale Kontinuität der Funktionsebenen

Diese Fasziengrafik zeigt die drei faszialen Funktionsebenen (oberflächliche, tiefe und viszerale Ebene), die innerhalb des Fasziennetzes gebildet und verbunden werden. Durch die fasziale Strukturvielfalt und Kontinuität agiert jede Ebene eigenständig und bleibt zugleich Teil des dreidimensionalen Fasziennetzwerks mit körperweiter Interaktion.

Das lockere Fasziengewebe (LCT) lässt alle Strukturen gegeneinander gleiten und ermöglicht so Zusammenspiel, Transfer und Beweglichkeit innerhalb und zwischen den Ebenen. Bindegewebsstränge (Retinacula cutis) verankern tiefer gelegene festere Strukturen (Knochenhaut, Myofaszie) mit der Haut und begrenzen dadurch den Verschieblichkeitsradius. Ihre Fasern verlaufen erst leicht diagonal durch das tiefe Fettgewebe (DAT), treffen dann auf die oberflächliche Faszie und ziehen von dort in gerader Linie durch das oberflächliche Fettgewebe (SAT) zur Dermis.

Alles gemeinsam schafft eine funktionelle Symbiose aus Flexibilität und Stabilität.

⇒ Fasziengrafik: Fasziale Kontinuität der Faszie

Diese Fasziengrafik zeigt die Kontinuität des dreidimensionalen Fasziennetzwerks. Im Gegensatz zur oberen Darstellung wurden Blutgefäße, Muskel-, Fett-, Bindegewebszellen etc. entfernt, sodass nur noch das fasziale Fasernetzwerk zu sehen ist. Dies verdeutlicht beeindruckend die durchgängig verbindende Struktur des faszialen Gewebes sowie dessen Wandlungsfähigkeit.

 

⇒ Fasziengrafik: Ökosystem Faszie

Diese Fasziengrafik stellt den Aufbau des lockeren Fasziengewebes (LCT) dar. Deutlich ersichtlich sind die multiplen Interaktionen von Zellen, Stoffwechsel, Immunsystem und Nervenfunktionen mit und innerhalb dieser flüssigkeitsreichen Faszienstruktur.

Das mit Grundsubstanz durchfeuchtete Fasernetz bildet arterielle und venöse Gefäße, Lymphbahnen und dient als Einbettung für Nervenfasern. Es ist Aufenthaltsort, Transportweg sowie Ver- und Entsorgungsmilieu von und für Zellen (u.a. Immun-, Fett-, Nerven-, Bindegewebszellen). Zudem agieren dort spezielle Zellbauarbeiter (Fibroblasten), die für den Auf- und Abbau des Gewebenetzwerkes zuständig sind.

Mit Hilfe einer Vakuolenarchitektur wird Wasser gespeichert sowie eine Gleitfähigkeit, Verformbarkeit und Stabilisierung des Gewebes ermöglicht.

⇒ Fasziengrafik: Fasziale Relevanz im Immunsystem

Diese Fasziengrafik zeigt die Abhängigkeit des Immunsystems von der Faszie. Die ungestörte fasziale Transport- und Versorgungseigenschaft ist die regulative Voraussetzung für eine gut funktionierende Immunantwort sowie für das Zellrecycling (Autophagie) durch Erkennen, Zerlegen und Verwerten von zelleigenen Bestandteilen.

Innerhalb der durchlässigen Grundsubstanz bekämpfen Abwehrzellen eingedrungene Fremdkörper und Antigene. Übergeordnet bildet die Oberflächenspannung des gebundenen Wassers eine Schutzbarriere, um ein Eindringen zu erschweren.

⇒ Fasziengrafik: Fasziale Einbindung des Nervensystems

Diese Grafik zeigt wie eng der Nerv und seine Funktionsfähigkeit mit der Faszie verbunden sind. Das fasziale Gewebe bildet das Nervenbett, durchzieht und versorgt den Nerv und setzt ihn mit seiner Umgebung in Verbindung.

Die Rezeptoren sind im Fasernetz aufgespannt und empfangen Reize, deren Weiterleitung über die Axone ebenfalls von der Qualität und Gleitfähigkeit der Faszie beeinflusst wird. Das steuert u.a. das Empfinden, die Reaktionsfähigkeit und den Umgang mit Stress.

⇒ Fasziengrafik: Fasziale Bestandteile

Diese Fasziengrafik konzentriert sich auf die allgemein relevanten Bestandteile und verwendet überwiegend vereinfachende Oberbegriffe.

Die Faszie ist ein Gewebenetz, das aus kollagenen Fasern (zug- und reißfest, können katapultartig zurückfedern) und elastinen Fasern (lockerer Verbund, der sich bis zu 150% reversibel verlängern kann) aufgebaut ist. Verbunden werden die Fasern über Zucker-Eiweißverbindungen, die wiederum Wasser binden (Grundsubstanz).

Die zur Faszie gehörenden Fibroblasten produzieren Faserelemente und Verbindungsproteine. Sie sind für einen permanenten Auf-, Ab- und Umbau zuständig.

Dadurch ist das fasziale Gewebe in der Lage, sich aktiv den jeweiligen Anforderungen anzupassen.

⇒ Fasziengrafik: Faserverlauf – Parallelausgerichtete Faserstruktur

Diese Fasziengrafik zeigt den parallelen Verlauf der Kollagenfasern Typ I, der in Gewebestrukturen zu finden ist, die eine starke Zugfestigkeit benötigen (z.B. Sehnen und Bänder). Diverse Verbindungsproteine sichern die Anordnung und Funktionsfähigkeit.

⇒ Fasziengrafik: Faserverlauf – Scherengitterartige Faserstruktur

Diese Fasziengrafik zeigt den scherengitterartigen Verlauf von Kollagenfasern, der in Gewebestrukturen mit mehrdirektionalem Bewegungsradius und Volumenveränderungen zu finden ist (z.B. Muskelkörpern, Organhüllen). Verbindungsproteine sichern Anordnung und Funktionsfähigkeit.

⇒ Faszienposter: Faszieneinblicke – Vielfalt in Struktur und Funktion

Diese Zusammenstellung zeigt alle Grafiken auf einem Blick zur Veranschaulichung der komplexen und interaktiven Aufgaben des Fasziensystems. Sie zeigen das Faszienorgan in einer verständlichen und zugänglichen Weise für Forschung, Medizin und Sport.